»Kann ich es mir aussuchen, oberflächlich und unnahbar zu sein?«
In ihrem Monolog lässt sich Fatima Çalışkan faszinieren von der Langeweile und Oberflächlichkeit popkultureller Männerliteratur der Nullerjahre und findet labernd ihre feministische Antwort.
Inspiriert von Christian Krachts Roman »Faserland« und Laberpodcasts mit männlicher Doppelbesetzung beschäftigt sie sich mit dem Klischee des jungen, westdeutschen Akademikers, der umringt von Statussymbolen und Erfolgen bei einem Glas Champagner als Checker durchs Leben schreitet. Sie hinterfragt in »Faserlandboys und Ich« den popkulturellen Zeitgeist der Jahrtausendwende aus weiblicher, postmigrantischer Perspektive. Zwischen Bücherregalen und Buchstapeln faselt Fatima Çalışkan ungehemmt zurück, verwebt popkulturelle Referenzen und überschreibt Krachts Bestseller mit ihrer Stimme und rezensiert ihre Arbeit im literarischen Quartett für die Bühne zur Sicherheit einfach selbst.
In ihrer transdisziplinären Arbeit entwickelt Fatima Çalışkan politische Positionen zu Biografie und Zeitgeist mit humorvoll-satirischem Zugriff. Für den Monolog »Faserland-Boys und Ich« knüpft sie an ihre eigene Erfahrung an, von Menschen in unpassende orientalisierte Schubladen gesteckt zu werden und dreht den Spieß nun lustvoll um.
ZUGÄNGLIGKEIT
Mit audiodeskriptiver Einführung für blindes/sehbehindertes Publikum 45 Minuten vor der Vorstellung.
Die etwa halbstündige Einführung umfasst Beschreibungen zur Performerin, Kostüme und Bühnenbild sowie Erläuterungen zum späteren Bühnengeschehen, um anschließend das Stück ohne weitere Audiodeskription genießen zu können.
Early boarding ist 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn möglich. Es sind pro Vorstellung zwei Sitzsäcke vorhanden.
Ein Abholservice vom U-Bahnhof U2 Eberswalder Straße (U2 und Tram 12, M1, M2, M10) ist bei vorheriger Anmeldung möglich.
Assistenzhunde sind willkommen.
TRIGGERWARNUNG
Erwähnung von: körperlicher und seelischer Gewalt, Süchte (Alkohol, Drogen, Zwänge etc.), Rassismus, Sexismus, Altersdiskriminierung, weitere Diskriminierungsformen, Fluchen, Schimpfworte | Essen- und Trinkgeräusche, Konsum von Alkohol und Zigaretten | Explizite Darstellung: Selbstverletzung