Die berühmt berüchtigte DIY-Theatergruppe aus hässlichen Puppen und schönen Menschen begibt sich diesmal auf fiebertraumhafte Zeitreise ins mythenumwobene Berlin der 90er. Es wird die Geschichte einer Idylle erzählt, in der der Geist der Zukunft bereits unerkannt Platz genommen hatte.
Eine begehbaren Inszenierung mit viel Livemusik und Performances. Berlin in den 90ern: Jede/r eröffnete eine Bar oder einen Projektraum, es gab Zettelkultur statt Telefonen, Tagesbars statt Public Viewing, Kohleofen statt Zentralheizung, keine Reklame, fast keine Ladengeschäfte und die Wohnungseinrichtung kam von der Strasse. Doch in dieser utopischen Welt, die aus nächtelangen Feiern und endlosen Gesprächen beim Caipirinha im „Brasilianer“ bestand, und in der das beseelte Heimgehen in der Morgendämmerung zum Klang von Technovögeln und Trambahnschienenschleifgeräten, das Duschen für 50 Pfennig im Stadtbad und endlose Sonntags-Frühstücksorgien zum Alltag gehörten, hatte der Geist der Zukunft bereits unerkannt Platz genommen. Denn diese Welt wurde berühmt, weltberühmt. Alle wollten kommen und mitfeiern. Der Geist hatte das geahnt und bereits die besonders guten Objekte und Grundstücke ausgespäht. Natürlich steht am Ende dieser klugen Fabel voller Assoziationen, Slapstick und Wortspielen ein Happy End! Vielleicht eine Utopie, die den Gegenentwurf zum Wahnsinn der Jetztzeit bietet?
Das Helmi arbeitet in »Helmitropolis« mit einem besonders großen und diversen Ensemble. Neben dem Videokollektiv Institut für experimentelle Angelegenheiten und der Performerin Tania Elstermeyer sind amSTARt – Impressario Ran Huber, die Musikerin Fee Kürten, Michael Wittsack vom Rambazamba Theater und die Langzeitarbeitslosentheatergruppe Enttäusche Mich! mit dabei. Das Kollektiv produziert seit vielen Jahren im Ballhaus Ost im Helmholtzkiez sowie in vielen anderen (öffentlichen) Räumen und war zuletzt mit der Züricher Herr der Ringe Adaption »Riesenhaft in Mittelerde« beim Theatertreffen eingeladen.
TRIGGERWARNUNG
Teilweise klischeehafte, rassistische und diskriminierende Szenen und Äußerungen werden thematisiert.
ZUGÄNGLICHKEIT
Es gibt volle Bewegungsfreiheit. Das Verlassen der Vorstellung ist jederzeit unauffällig möglich. Das freie Bewegen innerhalb der Vorstellung ist sogar erwünscht. Es gibt nur wenige offizielle Sitzplätze. Es kann sich auch auf Bühnenelemente gesetzt werden. Diese müssen aber beim bespielen durch SchauspielerInnen verlassen werden. Teile der Aufführung sind nicht barrierefrei. Es wird teils schwere Sprache verwendet. Es gibt an Stellen flackerndes Licht und Dunkelheit.