Das Performancekollektiv ONCE WE WERE ISLANDS arbeitet mit 13 interdisziplinären queeren Künstler:innen zusammen, die sich auf Musik, Film, Bild und Text spezialisiert haben, um eine Sammlung von multi-medialen Kunstwerken zu schaffen, die als Antwort auf die queere Sprache Damiá und die politischen und künstlerischen Fragen, die sie aufwirft, entstanden sind. Die facettenreiche Performance besteht aus einer Vinyl-EP mit sieben eigens geschriebenen Songs in der Sprache Damiá, einem Buch mit Begleittexten, Porträts und Essays sowie einer Reihe von Kurzfilmen.
Das Werk ist digital über ein Website-Archiv – www.queertongue.com – und in limitierter Auflage in analogen Formaten erhältlich. Am 02. Dezember 2022 wird die EP online veröffentlicht. Die Vinyl-EP und das Begleitbuch werden am 08. Dezember 2022 um 19:00 im Rahmen einer kostenlosen Live-Veranstaltung im queeren Community-Space Aquarium veröffentlicht. Postexemplare können auch im Voraus kostenlos über die Website angefordert werden.
»Homecoming — Greatest Hits!« erforscht Alternativen zur herkömmlichen Bühnenshow und zu einem persönlichen Probenprozess mit einem Ensemble. Es stellt das nächste Kapitel in ONCE WE WERE ISLANDS’ langfristiger Erforschung der queeren Identität durch Damiá dar – eine queere Sprache, die von Aslan geschaffen wurde, seitdem er*sie 13 Jahre alt ist. Damiá besitzt eine eigene Grammatik, ein Wörterbuch und eine kleine, aber wachsende Zahl von Lernenden. Sie wurde bisher nur von queeren Menschen gesprochen. Die Sprache kann als künstlerisches und philosophisches Werkzeug verwendet werden, um sich mit Fragen der queeren Identität, queerer Zugehörigkeit und des queeren Separatismus auseinanderzusetzen. Sie dient als eine Art Sci-Fi-Linse zwischen Fakt und Fiktion und als experimenteller Akt der Welterschaffung, der die Frage stellt: Wer sind wir? Wer könnten wir sein? Diese jüngste Erkundung ist auch von Ursula K. Le Guins bahnbrechendem Werk der Science-Fiction-Weltgestaltung »Always Coming Home« (1985) inspiriert, einer Archäologie einer potenziellen Zukunft, einer Geschichtsschreibung einer gestörten Utopie und der Suche nach einer ganz neuen ‚Heimat‘.
Chris Gylee und Aslan arbeiten als queeres Performancekollektiv unter dem Namen ONCE WE WERE ISLANDS seit 2012 im unerschöpflichen Feld zwischen den Disziplinen und kombinieren dafür Theater, Film, Choreographie und wissenschaftliche Forschungsarbeit. Die beiden Performer* nutzen für ihre poetischen Arbeiten (auto-) biografische Erzählung ebenso wie akribische Recherche zu queeren Lebensrealitäten.