»La Memoria Futura« macht das Material des biografischen Familienarchivs der Abuelas de Plaza de Mayo mit einer ortspezifischen Performance und anschließender Soundinstallation zugänglich. Nach der Premiere in Buenos Aires im Parque de la Memoria bringt das multidisziplinären Team aus Argentinien und Deutschland die Arbeit nun ins Ballhaus Ost und den benachbarten Friedhofspark.
Las Abuelas de Plaza de Mayo wurde 1977 in Argentinien von den Müttern von in der letzten argentinischen Diktatur Verschwundenen gegründet. Ihr Ziel ist und war, alle verschwundenen Kinder ausfindig zu machen und an ihre rechtmäßigen Familien zurückzugeben. 1999 gründeten die Abuelas das biografische Familienarchiv für die Enkel, die noch nicht herausgefunden hatten, wer ihre Mütter und Väter gewesen waren. Heute ist dieses Material zu einem der größten mündlichen Archive Lateinamerikas geworden, das aus Dokumenten (Fotos, Schriften, Briefen) und mehr als 2200 Interviews besteht, von denen 144 den Großmüttern gehören, die ihr Zeugnis hinterlassen haben, damit die Weitergabe über Generationen hinweg nicht unterbrochen wird.