Kaum ist die Welt erschaffen, schon beginnt ein Kampf um Selbstbestimmung und Gleichstellung: Lilith, die erste Frau Adams wird zur ersten Kämpferin gegen das Patriarchat. Ihr permanenter Konflikt, sich unterordnen zu müssen entlädt sich in Arien und Songs zeitgenössischer Musik. Der unbedingte Drang zur Selbstbestimmung zeigt sich in zarten aber auch sehr physischem Tanz- und Kampfszenen.
Anna Peschke imaginiert aus teils Jahrtausend alten Fragmenten verschiedenster kultureller Zusammenhänge die Figur der Lilith: von der Erschaffung der Welt bis zum Treffen mit dem gefallenen Engel Samael und ihr Aufbegehren gegen Macht und Rache. Es ist eine hochaktuelle Geschichte über eine Heldin, die konsequent ihrem Gerechtigkeitssinn folgt, Gewalt ablehnt und zur Ur-Feministin wird. Und zugleich ist es eine Geschichte über Gott, die ersten zwei Menschen und einen gefallenen Engel, der sich aus der Hölle kämpft.
Anna Peschke ist als Regisseurin für Performance, Musiktheater und Peking-Oper in Europa und Asien tätig. Gemeinsam mit dem Komponisten Christoph Enzel entwickelt sie derzeit neben »Lilith und Samael« außerdem »Kinderlieder zum Wald – von einem Erwachsenen zu singen« sowie das Chorstück »Officium für einen verbrannten Wald«.